Spaziergang entlang der Stadtmauer
Spaziergang an der Stadtmauer entlang
1,6 km, Gehzeit ohne Stop: 25 Min
Wir beginnen unseren Spaziergang in der Mitte der historischen Altstadt von Sulzbach. Der Ausgangspunkt ist der Luitpoldplatz, das Herz der Sulzbacher Altstadt. Von hier aus starten wir unseren Weg, der uns Richtung Rathaus führt.
Direkt links von uns befindet sich die Katholische Stadtpfarrkirche St. Marien, die das Zentrum und das Herz der Pfarrgemeinde bildet. Vom Plateau der Stadtpfarrkirche aus bietet sich dem Besucher ein beeindruckender Blick auf die Schlossanlage und das Rathaus. Neben der Kirche sehen wir das Jakobhaus, ein rund achthundert Jahre altes Gebäude, dessen Fassade im Jahr 1898 in einer Mischung aus Klassizismus und Jugendstil gestaltet wurde. Heute beherbergt es eine Eisdiele und eine Zeitung.
An der Ecke befinden sich das ehemalige Gasthaus zur Goldenen Krone und gegenüber der ehemalige Gasthof zum Roten Krebs. Das Gasthaus zur Goldenen Krone wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut und war einst die Residenz des Kaiserlichen Posthalters. Direkt davor befindet sich der Geschichtsbrunnen von Peter Kuschel, der 1991 gestaltet wurde und an die bedeutendsten historischen Stationen von Sulzbach-Rosenberg erinnert.
Vor uns erstreckt sich das Gotische Rathaus, das heute die Tourist-Information und eine Kulturwerkstatt beherbergt. Das spätgotische Rathaus wurde zwischen 1456 und 1466 in einer einzigen Bauphase an der Stelle seines Vorgängerbaus errichtet. Von hier biegen wir links in die Neustadt ab. Auf der rechten Seite sehen wir das sogenannte Sperl’sche oder Waldmann-Haus, und auf der linken Seite befindet sich die evangelische Christuskirche, vor der steinerne Delfine im Brunnen spielen. Nach der Aufhebung des Simultaneums für die Stadtpfarrkirche im Jahr 1957 errichtete der Architekt Gustav Gsaenger den Neubau der evangelischen Christuskirche nach dem Vorbild der Matthäuskirche in München.
Rechts von uns erstreckt sich die Neustadt, einer der historisch interessantesten Stadtteile von Sulzbach-Rosenberg, der vom Stadtbrand im Jahr 1822 verschont blieb. Hier finden sich neben dem Schlossareal die ältesten Baustrukturen, die bis ins Mittelalter zurückreichen.
Wir biegen nun links in die Pfarrgasse ab und gleich darauf rechts in die Lange Gasse. Hier genießen wir die reizvolle Bebauung entlang der Stadtmauer mit ihren typisch kleinstädtischen Gebäuden. Wir passieren den sogenannten "Grünthaler-Turm," der nach dem von 1990 bis 2000 als Stadtheimatpfleger benannt wurde. Dieser Wehturm stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Durch eine Seitentüre können Sie einen Blick auf den neu angelegten Drachenpfad im ehemaligen Stadtgraben werfen und ihn für einen späteren Besuch vormerken. Der Drache Ystorion begeistert mit seinem Geschichtspfad im Stadtgraben die Besucher. Vor uns erhebt sich noch ein Stadtmauerturm.
Am ehemaligen Neutor, das im Jahr 1874 abgebrannt ist, biegen wir links ab und gehen dann gleich wieder rechts außerhalb der Stadtmauer auf der Allee weiter. Diese Baumallee wurde im Jahr 1729 von Herzog Theodor angelegt. Wir gehen durch die beiden Torpfeiler und sehen auf der anderen Seite an der Kreuzung den sogenannten Scherling-Stadel, einen denkmalgeschützten Zehentstadel. Wir folgen der Allee mit ihrem schattigen Weg und haben links einen schönen Blick auf den Annaberg mit der Wallfahrtskirche St. Anna, die im Jahr 1656 errichtet wurde. Ebenfalls links sehen wir das ehemalige Offiziersgebäude und Geburtshaus von Walter Höllerer, einem bekannten deutschen Schriftsteller, Literaturkritiker und Literaturwissenschaftler. Ebenfalls auf der linken Seite befindet sich das alte "Capitol-Kino."
Auf der rechten Seite erstreckt sich eine gut erhaltene Stadtmauer, die um das Jahr 1300 entlang des heutigen Marktviertels errichtet wurde. Bereits hundert Jahre später hatte sich die Stadtfläche fast verdreifacht, weshalb eine neue, bis heute in vielen Bereichen erhaltene Wehrmauer errichtet wurde. am Ausgangspunkt wieder zwei Stadtpfeiler. Der "Stadtturm", der anstelle des früheren Rosenberger Tores errichtet wurde, ist eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1978. Nach dem Durchgang des Turms überqueren wir die Rosenberger Straße und gehen in die Spitalgasse
Links der ehemalige Mauerturm, sogenannte Ackermannturm, vor uns das Bürgerspital (ehemals Kapuzinerkloster von 1733, seit 1804 Unterkunft für alte und hilfsbedürftige Bürger), daneben die Spitalkirche St. Elisabeth (6) (1733/38). Das Altarbild zeigt die hl. Elisabeth und ist ein Gemeinschaftswerk von Hans Georg und Cosmas Damian Asam. Sehenswert: ein Kruzifix um 1400, eine Figur des hl. Wenzel, ausgehendes 15. Jahrhundert sowie die Orgel von Elias Hößler und Heinrich Blum, 1743 angefertigt.
Wir gehen jetzt die Bühlgasse weiter, links ein Fünfeckturm, rechts ein Bürgerhaus, vor uns ein Nebengebäude, zur ehem. als Wirtshaus genutzten Bastei gehörend. Der Bühlgasse weiter folgend haben wir einen schönen Blick auf den Stadtpark, wenn Sie links die Truppen hinuntersteigen, können sie gleich noch die „Bochrunde“ anhängen.
Wir kommen jetzt in die Spitalgasse und sehen auf der rechten Seite das Gasthaus „Spitalstüberl“ die kleine Ein-Raum-Kneipe in der Innenstadt ist seit Jahren ein Geheimtipp. Jetzt biegen wir in die Frühlingstrasse ab, hier das ehemalige Gasthaus „Frühlingshof“. Das Haus atmet Geschichte. Rund 500 Jahre dürfte es alt sein, es hatte ein wechselvolles Schicksal. Viele Sulzbacher kennen es, sie haben dort gegessen, getrunken, eingekauft. Jetzt wird dort gewohnt.
Am Ende der Frühlingstrasse das Weißbeckhaus. Als eines der schönsten und besterhaltenen gotischen Bürgerhäuser in Bayern wird das Weißbeckhaus, erbaut um 1487/88, bezeichnet. Kennzeichen sind der hohe Stufengiebel, der übereck gestellte Kastenerker und das spätgotische Spitzbogentor mit gekreuzten Stäben im Gewände. Baumeister war Hans Behaim der Ältere.
Schließlich erblicken wir erneut das Rathaus auf der linken Seite und kehren zu unserem Ausgangspunkt am Luitpoldplatz zurück. Hier können wir uns nun mit einem Eis oder einem Kaffee belohnen.