
Am 3. August 1936 fand die erste Besprechung wegen dieser Siedlung Feuerhof zwischen den Herren Vertretern des Gau-Heimstättenamtes und der Maxhütte statt. Diese erklärte sich zur Bereitstellung der Baugrundstücke und zur verbilligten Lieferung der Ziegelsteine bereit. Ferner übernahm sie die Bauleitung und die Restfinazierung. Im Anschluß daran wurden die Sulzbacher Bergleute durch eine Bekanntmachung aufgefordert, sich zur Siedlung anzumelden. Die Bayer. Heimstätten
GmbH erklärte sich am 8. August 1936 zur Übernahme der Trägerschaft bereit. Am 11. November 1937 wurden die angemeldeten Siedler zu einer Besprechung in Sulzbach eingeladen, nachdem sich inzwischen die Verhandlungen wegen der Kapitalbeschaffung, Erschließung des Geländes, Straßenführung, Wasser- und Lichtverordnung um diese Fragen hinreichend geklärt hatten. Noch am gleichen Abend wurden vom Heimstättenamt die Bauaufträge erteilt und zwar 10 Häuser an das Baugeschäft Frieser, 10 Häuser an das Baugeschäft Hagen und 14 Häuser an das Baugeschäft Strobel. Am 28. April 1938 wurde der erste Spatenstich gemacht. Von da an entwickelte sich auf dem Siedlungsgelände ein reger Baubetrieb. Die Siedler ließen es sich nicht nehmen, die Grundarbeiten selbst durchzuführen. Auch während der Bauarbeiten stellten sich noch einige Schwierigkeiten, z.B. in der Wasserversorgung und Gestellung der Arbeitskräft ein. Zum Schluß mußte noch das Haus Nr. 1 aus Straßenpolizeilichen Gründen wieder entfernt und an anderer Stelle aufgerichtet werden.
Diese kurze Angaben mögen Ihnen zeigen, welche Unmengen an Arbeit zu leisten war vom Heimstättenamt, der Bauleitung, den Baufirmen, den Siedlern, dem Bürgermeisteramt usw., um zunächst den Baubeginn zu ermöglichen.
Siedlungswillige schließen sich zusammen

Zitat aus der Rede von Oberingenieur Hamacher als Vertreter der MH, die übrigens auch die Bauleitung inne hatte:
Zum Schluß möchte ich nun den Sulzbacher Arbeitskameraden, die den Vorzug haben, demnächst diese herrlich gelegene Heimstättensiedlung zu beziehen, im Rahmen des Vorstandes und der Gefolgschaft der Maxhütte die herzlichsten Glück- und Segenswünsche übermitteln. Mögen sie nach harter Schicht in ihrem schmucken Häuschen im Kreise ihrer Familie die verdiente Erholung und Entspannung finden. Und noch eine Mahnung! Wie wir Maxhütterer alle zusammen eine echte Werksgemeinschaft nach dem Willen unseres Führers gestalten, so möget ihr eine echte Siedlergemeinschaft in Eintracht und Kameradschaft bilden nach dem Motto: "Einer für alle, alle für einen!" Laßt keine Feindschaft und keinen Streit unter euch entstehen und helft euch untereinander mit Rat und Tat, damit diese Siedlung eine wahre Pflegestätte echter Siedlergemeinschaft bleibt, dann wird auch stets Sonne und Glück über der Siedlung Feuerhof leuchten. In diesem Sinne ein herzliches Glückauf! (SRZ vom 2.9.38)
Mit Freude und Stolz blicken die Siedler nun auf ihre eigenen Heime, an deren Bau sie von Beginn an mitgeholfen haben. Ihre ganze freie Zeit widmen sie ihren Häusern. Haben sie zu Anfang des Jahres den Grund ausgehoben, so treffen sie nunmehr die letzten Verschönerungsarbeiten. Es sind zumeist kinderreiche Familien von Sulzbach und aus der näheren Umgebung, die nun hier ihr schmuckes trautes Heim gefunden haben. Mit viel Freude erzählte eine Frau, Mutter einer stattlichen Kinderschar, von den Vorteilen ihres Hauses, wie schön das nun ist, daß ihr Mann nicht mehr die weite Fahrt zu machen hat, um zur Arbeitsstätte zu gelangen und daß in der dadurch verlängerten Freizeit so viele Arbeit noch getan werden kann, die sie sonst ganz allein zu leisten hatte. Denn das eigene Haus gibt ja die Möglichkkeit, auch Kleintierzucht zu treiben. Fast jeder Siedler hat seine Kaninchen, da und dort grunzte ein Schwein und dort meckerte eine Ziege im Stall. Darüber hinaus erfreut natürlich der eigene Garten jeden Siedler, denn er ist groß genug, um das für den eigenen Bedarf notwendige Gemüse selbst anzubauen. Ja man kann sogar noch durch Blumenanlagen das freundliche Aussehen der schmucken Siedlung bedeutend erhöhen.
Voll Freude erzählt die Frau weiter, wie sie nun der großen Sorge um die Unterbringung ihrer Kinder enthoben ist, denn Raum gibt es genug. Und aus den Augen der Buben und Mädel leuchtet der Stolz, wenn sie von ihrem Haus reden und von ihren Zimmern erzählen.
Wenn man von den vielen Schweißtropfen, die jeder vergossen hat und den Schwielen die jeder empfangen hat absieht, weil bei den damals vorhandenen technischen Hilfsmitteln hauptsächlich Handarbeit erforderlich war, war dies eine Leistung, die als einmalig zu bezeichnen ist. Hier hat sich so richtig gezeigt was der Drang nach dem eigenen Herd alles zu Wege bringen kann, und wie er selbst härteste Belastungen überstehen läßt. Nach anstrengender Arbeit im Schacht wurden noch ca. 5000 Arbeitsstunden geleistet. Als symbolische Geste für die geleistete harte Arbeit erhielt jede Familie zu Einzug ins Eigenheim folgende Dinge:
Pickel - Schaufel - Rechen und kleine Gartengeräte, sowie als Start zu einer weitestmöglichen Selbstversorgung 1 "Fouttasoucherl" und 4 Hühner.