Naturschutzgebiet SternsteinDer Sternstein, ein unscheinbarer Stadtteil in Sulzbach-Rosenberg, birgt mehr als seine äußere Fassade vermuten lässt. Abseits der Durchgangsstraßen von Amberg nach Bayreuth und von Sulzbach-Rosenberg nach Nürnberg liegt der Wald, der den Sternstein umgibt. Doch für diejenigen, die genauer hinsehen, offenbart sich ein Naturschutzgebiet mit verborgenen Schätzen.
Eine dieser Schätze ist die "Nördliche Sternsteingrotte", eine Höhle, die dem ungeschulten Auge leicht entgehen kann. Einige Meter gebückt durchquert man den Eingang, um schließlich an der massiven Felswand zu stehen. Von bestimmten Standpunkten aus, wie dem neuen Industriegebiet bei Kauerhof, wirkt der Sternstein wie ein herausragender Felsbrocken inmitten des Waldes.
Die Geschichte des Sternsteins reicht jedoch weit zurück. Als letzter Ausläufer des Frankenjura, gebaut aus Dolomitfelsen, war er Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse. Während des spanischen Erbfolgekrieges kam es zu zwei Schlachten um Sulzbach, bei denen die Sambre-Masse-Armee gegen die Österreicher unter Erzherzog Karl kämpfte. Noch heute zeugen Relikte aus der Napoleonischen Eroberungszeit von diesen Ereignissen, darunter Uniformknöpfe, Reitersporen und Pistolenkugeln.
Doch nicht nur Schlachten prägen die Geschichte des Sternsteins, sondern auch düstere Legenden wie die der geizigen Sternsteinbäuerin. Diese grausame Frau tötete einen armen Hütbuben, der es ihr nicht recht machen konnte, und vergrub seine Leiche im Wald. Legenden besagen, dass sie für ihre Tat von den Geistern der Gefallenen heimgesucht wurde und letztendlich vom Teufel selbst gerichtet wurde. Noch heute heißt es, dass man in stürmischen Winternächten das Jammergeschrei der Elenden im Sternsteinwald hören kann.
Der Sternstein mag äußerlich unscheinbar wirken, doch seine Geschichte und Geheimnisse machen ihn zu einem faszinierenden Ort, der weit mehr verbirgt, als man auf den ersten Blick vermuten würde.