Nepomukstatue
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Nepomukstatue
Die lebensgroße Steinfigur des heiligen Johann Nepomuk am Beginn der Annaberg-Allee hat eine interessante Entstehungsgeschichte. Das Ehepaar Johann und Maria Dorothea Süß, die als Kaminfeger tätig waren, ließ die Statue im Jahr 1767 aufgrund eines Gelübdes anfertigen. Für die Erstellung der Statue bezahlten sie 200 Gulden. Sie wurde in der Nähe der Reitschule, direkt am Annabergweg, aufgestellt.
Johann Nepomuk wurde um 1345 in Pilsen geboren und starb am 20. März 1393. Erst im Jahr 1729, gleichzeitig mit Wenzel, wurde er heiliggesprochen. Am Standort seines Denkmals befand sich vor Jahrhunderten ein Pestgärtlein. Zwar lässt sich nicht genau bestimmen, wann dieses Pestgärtlein angelegt wurde, jedoch ermittelte der frühere Stadtbaumeister Rudolf Heinl, dass dieses Gelände als Pestfriedhof außerhalb der Stadtmauern genutzt wurde.
Auf dem oberen Teil des Granitsockels der Statue befindet sich eine Inschrift: „Dis ist / der Mann / der vill Bittet / Für Daß Volck“. Als Quelle dieses Bibelspruchs wird „2 MACH C 15 V 14“ angegeben. Im 2. Buch der Makkabäer, Kapitel 15, Vers 14, wird von Judas Makkabäus gesprochen, der als Fürbitter eine Vorbildfunktion für Johann Nepomuk gehabt haben könnte.
In der unteren Zone des Sockels steht in lateinischer Sprache: „SerVe deI / GLorIose / & InsIgnIs / SanCte Joannes / NepoMVCene / ora pro nobIs“ (was übersetzt bedeutet: „Glorreicher Diener unseres herrlichen Gottes, heiliger Johannes Nepomuk, bitte für uns“). Die Großbuchstaben dieses Satzes bilden ein Chronogramm, das, in römische Ziffern umgewandelt, die Jahreszahl 1767 ergibt.