PFLASTERZOLLHÄUSCHEN - KulturAS, wo Kultur und Bergbau aufeinandertreffen

2024/2025
wo Kultur und Bergbau aufeinandertreffen
Sulzbach-Rosenberg/Feuerhof
Direkt zum Seiteninhalt

Museen/Sehenswürdigkeiten 

Pflasterzollhaus

Vor 500 Jahren begann eine bedeutende Episode in der Geschichte von Sulzbach mit der Belagerung durch die Amberger. Unter der Führung von Hauptmann Albrecht Stiber wurden vor dem Haag-Tor alle Bäume gefällt und sämtliche Gebäude abgerissen, um ein freies Schussfeld zu schaffen. Es wird vermutet, dass auch das alte Pflasterzollhaus unter den zerstörten Gebäuden lag.

Nach der Belagerung im Jahr 1504 wurde das Pflasterzollhaus vor dem Haagtor wiederaufgebaut. Über die folgenden 400 Jahre hinweg diente es als eine der vier Zolleinnahmestellen der Stadt, bis alle Zollstellen am 31. März 1931 abgeschafft wurden.

Der letzte Zolleinnehmer am Haag-Tor war bekannt als der "Hegner Schuster". Wie seine Vorgänger musste auch er neben seiner Tätigkeit als Zöllner ein Handwerk ausüben, da der Lohn nicht zum Leben ausreichte. Die Gebühren für den Zoll waren gering: zwei Mark für ein Auto, 20 Pfennig für ein Ochsengespann und zwei Pfennig für eine Schubkarre. Sobald ein Betrag von 100 Mark erreicht war, musste der Zöllner das Geld bei der Stadt abliefern und erhielt dafür einen Lohn von 25 Mark.

Das Pflasterzollhaus war nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern auch das Zuhause des Zöllners und seiner Familie. Hegner war ein Schuster und führte dieses Handwerk bis zum Schluss aus, um seinen Lebensunterhalt zu sichern.

Im Jahr 1935 erwarb die Sattlerfamilie Hans Wiesand das alte Zollhaus. Dort richteten sie ihr Geschäft ein und nutzten den hinteren Anbau als Werkstatt. Bis 1966 blieb das Gebäude im Besitz der Familie Wiesand. Danach stand das Haus über ein Jahrzehnt leer und war dem Verfall ausgesetzt. Die Stadt kaufte es schließlich und übergab es 1997 an das "Stiber-Fähnlein". Nach einer Renovierung diente es als Vereinsheim.


Zurück zum Seiteninhalt