Spaziergang zum Franzosengrab - KulturAS, wo Kultur und Bergbau aufeinandertreffen

2024/2025
wo Kultur und Bergbau aufeinandertreffen
Sulzbach-Rosenberg/Feuerhof
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Spaziergang zum Franzosengrab 

Spaziergang zum Franzosengrab
Kurzwanderweg Feuerhof auch für Kinder geeignet

Kleine Rundstrecke über „Auf Der Ruh“, den Schleifsteinberg, das „Franzosengrab“ und „die Wiege“ nach der „Auf Der Ruh“ zurück. Bei jedem Wetter problemlos zu begehen.
Wandern mit Kindern kann eine wunderbare Möglichkeit sein, die Natur zu genießen und Zeit miteinander zu verbringen. Bringen Sie die Kinder dazu, die Natur zu entdecken und zu erforschen, indem Sie ihnen Spiele oder Aufgaben geben, wie zum Beispiel Fuchsbauten suchen, Schleifstein probieren, Schleifstein erklimmen oder Tiere zu sammeln oder den Namen von Bäumen und Pflanzen zu lernen. Wandern mit Kindern kann eine tolle Erfahrung sein, die der ganzen Familie Freude bereitet.

Wir parken unser Auto beim „Bartl“, oder wer weniger laufen will, auf der gegenüber liegenden Seite des Hauses „Auf der Ruh“ (nach Rummersricht). Der neu geschotterte Weg beginnt an der Straße und führt durch einen lichten Kiefernwald nach Südwesten. Der frühere Pfad verläuft etwa 30 m parallel durch den Wald. Er schwingt sich, mit leichtem Gefälle, um den „Schleifsteinberg“ herum, der links steil ansteigt.

Der Gipfel (508 m) des „Schleifsteinberges“ liegt nordwestlich vom dürren Berg und Großenfalzer Berg (532 m = 31 m höher als der Annaberg). Vor etwa 50 Jahren war er noch ohne Bewuchs, mit einem Kreuz und einer einfachen Bank und bot einen wunderbaren Blick nach Westen und Norden i. Wegen des wasserdurchlässigen Untergrundes ist er heute fast ausschließlich mit Kiefern bewachsen. Sie machen den Wald licht und duften an heißen Tagen wunderbar.
Die ungewöhnliche Bezeichnung könnte daran erinnern, dass der Selbstversorgungsgrad unserer Vorfahren sehr viel höher war, als wir uns das heute vorstellen können. Schleifsteinberg ist kein Name, der im Lauf der Zeit umgeformt wurde. Er hat einen realen Hintergrund und deutet darauf hin, dass hier Gesteine liegen, die früher als Schleifsteine benutzt werden konnten. ii  Schon nach etwa 200 m, sieht man links im Hang einen steilen Einschnitt. Er könnte durch den Abbau von Sand, oder eben Schleifsteinen entstanden sein. Den ungewöhnlich feinen Sand nutzte man früher auch zum Trocknen der Tinte, als man noch mit der Feder schrieb iii, oder zum Auskehren und Reinigen der Fußböden.

Wer in den steilen, lichtdurchfluteten Hängen herumstreift, wird häufig helle Brocken finden, die aus sehr feinem, fast weißen Sandstein bestehen. Aus ihnen stellte man wahrscheinlich früher Schleifsteine her. Aus größeren Stücken, die man im Untergrund findet, wurden die meist runden Schleifsteine herausgehauen, die zum Schärfen von Werkzeugen benutzt wurden. Und – es funktioniert tatsächlich. Ich habe meine Äxte und Sicheln damit geschärft. Es wäre kein Wunder, wenn unsere Vorfahren sich den Bodenschatz zunutze gemacht hätten.
Wer mit offenen Augen durch das bewegte Gelände geht, wird viele Einschlupflöcher von Fuchsbauten sehen. Die Vegetation entlang des Weges zeigt genau, wo der Sandboden auf dem wasserundurchlässigen Lehmboden aufliegt. Ab da stehen auf der Hangseite fast nur mehr Fichten. Der Wald wird dunkel. Einige Hohlweg-Stellen deuten darauf hin, dass es sich hier um eine Altstraße handelt, die von Sulzbach, über den Altort Großenfalz, nach Großalbershof und Iber führte.
Am Ende des Weges stoßen wir auf das „Franzosengrab“. Beerdigt ist dort niemand. Es ist nur eine Gedenkstätte für einen französischen Soldaten, der im Krieg von Frankreich gegen Österreich und Bayern 1796 gefallen ist. So steht es auf dem Schild unter dem Kreuz.

Die Gestaltung der kleinen Gedenkstätte erfolgte 1994 durch das Stiber-Fähnlein, unter dem unvergessenen Vorsitzenden Klaus Faltenbacher. 2015 wurde es – erneut durch das Stiber-Fähnlein - restauriert. Erstaunlich ist, dass trotz der abgeschiedenen Lage eine Blumenschale dort steht, die offensichtlich regelmäßig gegossen wird. Irgendjemand kümmert sich also darum.

Verlässt man nach wenigen Schritten den Wald, hat man einen wunderschönen Blick über „Die Wiege“. So heißt das Gebiet im Volksmund, aber auch im Grundbuch. Der Name ist nachvollziehbar. Der Schotterweg führt durch das sanft geschwungene Tal nach Großenfalz hinunter. Wir gehen bei der nächsten Gelegenheit wieder links den Hang hinauf und halten uns links in Richtung Wald. Vor dem ersten Hohlweg steigen wir links einen schmalen Steig hinauf. Der ist nach wenigen Metern plötzlich unerklärlich tief eingeschnitten und schlängelt sich durch den wieder lichten Kiefernwald, der „Auf Der Ruh“ entgegen.
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