Stadtführung

Zwei Elemente haben die Entwicklung von Stadt und Region bis heute beeinflusst: der Erzbergbau und eine über 1200 Jahre andauernde Kulturgeschichte. Beide Fundamente veranschaulicht das Stadtmuseum in den reizvoll verwinkelten Räumen zweier spätmittelalterlicher Gebäudekomplexe der „Neustadt“, deren Anlage auf Kaiser Karl IV. zurückgeht. Zwei malerische Innenhöfe lassen mittelalterliche Wohnkultur wieder aufleben.
Nach vielen Umzügen seit der Gründung 1907 ist das Stadtmuseum Sulzbach- Rosenberg seit 1986 in zwei Gebäuden in der sogenannten Neustadt (Altstadt Sulzbach) untergebracht. Zuvor waren die beiden spätmittelalterlichen Ackerbürgerhäuser grundlegend restauriert worden – eine langjährige Baustelle und der Beginn der bis heute andauernden, gelungenen Altstadtsanierung. Die bis dahin bestehende Ausstellung des Museums im Sulzbacher Schloss war 1983 geschlossen worden.
Wieder aufgebaut und eingerichtet vom ehem. Landesfeldmeister und Kulturpreisträger der Stadt, Hanns Binder, ist eine Sammlung von alten Gegenständen aus der über 1000jährigen Herzogstadt und aus der näheren Umgebung entstanden.
Gegenstände der alten Handwerkskultur, Keramikproduktion, alte Druckereierzeugnisse, die Geschichte des Eisenerz- und Ockerbergbaus, die interessante Stadtgeschichte kann man im Museum oder bei Sonderausstellungen besichtigen.
Aber auch über Ausgrabungen, z.B. im Sulzbach-Rosenberger Schloss, informiert das Stadtmuseum.
Hinsichtlich der Anzahl der Exponate und der wissenschaftlichen Aufbereitung ist das Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg nicht nur für die Größe der Stadt ungewöhnlich. Es ist in einem historischen Ackerbürgerhaus untergebracht, dessen ältesten Teile auf die Mitte des 14. Jahrhunderts - die Stadterweiterung unter Kaiser Karl IV. - zurückgehen. Die Wandmalereien in der Durchfahrt stammen aus der Zeit um 1600. Damaliger Besitzer war der Landrichter Hans von Freudenberg. Breiten Raum nimmt die Tradition des Bergbaus und der Eisenverarbeitung von den Hammerherren des Mittelalters bis zur Maxhütte ein. So ist etwa im Keller ein Stollenabschnitt nachgebaut. Aber auch die Geschichte der Burg Sulzbach, der Stadt Sulzbach als Residenz und als Druckereistandort von überregionaler Bedeutung werden anschaulich dargestellt
Im Stadtmuseum informieren die Bergbauabteilung und ein von Bergleuten hergestellter Streckennachbau über das Arbeitsleben unter Tage.
Weitere Erinnerungsstücke aus jener großen Zeit sind durch engagierte Bürger unserer Stadt im Lauf der Jahre hinzugekommen. Im Gelände der Villa des einstigen Maxhüttendirektors Fromm errichteten ehemalige Bergleute des Bergknappenvereins, zusammen mit der historischen Gruppe Stiber-Fähnlein, in einem früheren Luftschutzkeller einen Schaustollen, fachmännisch ausgebaut im Deutschen Türstock, wie er einst auch in den Sulzbacher Eisenerzgruben üblich war. Das jährlich am letzten Wochenende im Mai hier stattfindende Stollenfest ist ein beliebter Anziehungspunkt für jung und alt.
Bergknappen und die „Stiber“ haben auch die zwei Bergbau-Pfade entwickelt und beschildert. Beide nehmen am Annaberg-Parkplatz ihren Anfang und führen dann durch Gebiete, in denen früher Fördertürme und Wetterschächte aufragten.
Weitere Infos unter Sulzbach-Rosenberg.de
Stadtmuseum Sulzbach- Rosenberg
Neustadt 14-16
92237 Sulzbach-Rosenberg
Tel. 09661/ 87768-0
stadtmuseum@sulzbach-rosenberg.de
Öffnungszeiten:
Montag - Dienstag geschlossen
Mittwoch - Freitag 9:00-12:00 Uhr und 13:30-16:30 Uhr
Samstag 13:30-16:30 Uhr
Sonntag und Feiertag 9:00-12:00 Uhr und 13:30-16:30 Uhr