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"Leben in der Bergmannssiedlung"
Bergmann als Schlossherr

Georg Maul bekam sein Baumaterial als Abfallprodukt von den Isolierleisten elektrischer Anlagen. Kollegen, die seine Leidenschaft kannten, sammelten die Steinchen für ihn und er setzte sie in kunstvolle Bauwerke um.

Sein größtes und schönstes Bauwerk, ein Schwedenschloss, stellte er im Garten auf. Es maß vom Sockel bis zum Dach ca. 1 Meter und der höchste der Türme erreichte sogar 1,75 m. Das Gesamtgewicht dürfte zwischen fünf und sechs Zentnern gelegen haben. Das Schloss stand viele Jahre im Garten seines Hauses in der Bergknappenstraße. Spaziergänger und natürlich insbesondere Kinder blieben begeistert stehen und staunten über das außergewöhnliche Kunstwerk.
Das Schloss des Bergmanns schaffte es 1973, mit einem Bildbericht von Helga Haberkorn sogar in die Maxhüttenzeitung.
Heute sind die Kunstwerke von Georg Maul leider verschwunden. Der Zahn der Zeit hat am Material genagt und als sich der Bergmann nicht mehr um seine Kunst kümmern konnte, musste es entfernt werden.
© Helmut Heinl 6/2020