Maxhüttenkalender - KulturAS, wo Kultur und Bergbau aufeinandertreffen

2024/2025
wo Kultur und Bergbau aufeinandertreffen
Sulzbach-Rosenberg/Feuerhof
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Maxhüttenkalender; begehrte Sammlerobjekte

Meine Generation hat die Maxhütte in erster Linie als krisengeschütteltes Unternehmen in Erinnerung: Stahlkrise, Importerze, Schließung der Sulzbach-Rosenberger Bergwerke und schließlich die Konkurse der Maxhütte und ihr endgültiges Ende.
Es gab aber auch Zeiten, wo das Unternehmen hervorragend verdiente und sich entsprechend repräsentierte. Für Geschenke an Geschäftsfreunde und Kunden waren nur hochwertige Produkte gut genug, so z. B. die Kalender in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts. Die Motive stammten von großen Malern, wie Dürer oder Spitzweg. Es handelte sich um hervorragende Druck-Erzeugnisse, die nur in den großen Münchner Kunstanstalten hergestellt werden konnten. Alleine die Veröffentlichungsrechte für die Bilder dürften ein kleines Vermögen gekostet haben. Hier trat die Maxhütte natürlich auch als Kunst-Sponsor auf.

Die Kalender waren nicht nur bei den Kunden und Geschäftsfreunden, sondern auch bei den Beschäftigten sehr begehrt. Jeder versuchte, an ein Exemplar zu kommen, was in der Regel aber nur den leitenden Mitarbeitern gelang. Der Kalenderabschnitt war oft perforiert, damit er abgetrennt werden konnte.
Viele der Kunstblätter wurden dann, sorgfältig gerahmt, in der Wohnung aufgehängt.

Dieses kleine Detail aus dem Geschäftsleben der Maxhütte zeigt, dass sie nicht nur schlechte Zeiten hatte, sondern vom Aufschwung nach dem zweiten Krieg und dem Wirtschaftswunder profitierte. Auch wenn der Spiegel, im Oktober 1987, den damaligen Vorstandsvorsitzenden Joachim Oberländer als König der Oberpfalz bezeichnete – da waren Reichtum und Einfluss der Maxhütte längst Geschichte.

© Helmut Heinl 2022

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