Grubenholz - Brennholz für die Bergleute - KulturAS "Wir sind eins: Aus der Region - für die Region"

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Grubenholz - Brennholz für die Bergleute

Helmut Heinl Autorenseite
"Leben in der Bergmannssiedlung"
Grubenholz - Brennholz für die Bergleute
von Helmut Heinl

Im Kohlenbergbau gab es die so genannte Deputatkohle, das war ein Kohlenkontingent, das die Bergleute von der Grubenverwaltung zugewiesen erhielten.
Im Sulzbacher und im Auerbacher Bergbau erhielten die Bergleute vom Steiger Brennholz zugewiesen. Meistens handelte es sich um Grubenholz, das beim Ausbessern des Ausbaus und beim „Rauben“ anfiel. Es konnten aber auch Reste vom Sägewerk sein, das es in jeder Grube gab. Das waren schlechte Stammabschnitte, die für den Ausbau in der Grube nicht geeignet waren, oder Schwarten, Randstücke des Stamms mit Resten der Rinde.

Außerdem erhielten die Bergleute Sägespäne, die in der Säge anfielen, zugewiesen. Hans Zangl hat mir erzählt, dass sein Vater im Winter die Sägespäne mit dem Schlitten von der Grube Karoline bis in sein Haus am Feuerhof zog. Dazu hatte er eine große Kiste für den Schlitten gezimmert, mit der er dann so oft fuhr, bis die Menge im Schuppen für den Winter ausreichte. So wie Zangl heizten auch viele andere Bergleute ihre Sägespäne-Öfen mit diesem kostenlosen Brennmaterial.

Baute ein Bergmann, so konnte ihm die Grube das Bauholz in der Säge zuschneiden lassen, oder einen Teil des Bauholzes liefern. Dazu reichten aber die Befugnisse der normalen Steiger nicht aus, das war Sache des Betriebsleiters. Der entschied dann, wie viel der Mann bekam und was er dafür bezahlen musste.

Grubenholz, das durch den Gebirgsdruck zerstört oder beschädigt worden war, wurde, wenn irgend möglich, nach über Tage geschafft. Dazu gehörte auch das beim Rückbau (Rauben) anfallende Holz des Grubenausbaus.
Auf einem Lagerplatz wurde es auf Brennholzlänge gesägt und in Mengen zu gut 2 Ster gestapelt. Auch Abfälle vom Holzplatz, Erdstücke oder Schwarten kamen dazu. Dieses Holz wurde als Brennholz an die verheirateten Bergleute abgegeben. Man musste zum Betriebsleiter gehen und sich „eine Fuhre Holz“ schreiben lassen. Der fragte meistens nach der Frist seit dem letzten Holzempfang. Die Vergabe erfolgte in der Reihenfolge der „Verschreibung“.
Nach dem Krieg wurde das Altholz in der Reihenfolge der Kontrollnummern abgegeben. Der Preis für eine Partie betrug 3 Mark, die Frist für die nächste Abgabe ca. 2 Jahre.

© Helmut Heinl


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